04.07.2024, KöWo   

Königstein feiert sein Burgfest mit Begeisterung und Hingabe – und trotzt dem Unwetter

Königstein feiert das Burgfest. Aber das Wetter hat sich nicht so recht in Feierlaune gezeigt. Nach anderthalb schönen, ja schon heißen Tagen kippte das Wetter am späten Samstagabend mit Sturm, Regen, Blitz und Donner und sorgte noch vor 23 Uhr für ein jähes Ende auf der Burg. Immerhin zeigte sich Petrus am Burgfestsonntag entgegen der Befürchtungen den Königsteinern und deren Hoheit, Burgfräulein Jessica I., gnädig und erlaubte einen trockenen und fröhlichen Festzug.

https://www.taunus-nachrichten.de/koenigstein/nachrichten/koenigstein/koenigstein-feiert-burgfest-begeisterung-hingabe-trotzt-unwe-id164443.html

 

02. Juli  2024       

Trüber Himmel, heitere Stimmung

KÖNIGSTEIN - Beim Burgfest-Umzug spielt das Wetter wieder rechtzeitig mit - Am Abend zuvor wird die Ruine vorsorglich geräumt

Das Wetter spielte landauf, landab verrückt am Wochenende, Unwetterwarnungen bereiteten auch den Burgfest-Machern Kopfzerbrechen. Daher wurde die Burg am späten Samstagabend geschlossen und vorsorglich geräumt. Blitz und Donner veranlassten das Präsidium zur Entscheidung. Die Burgfestbesucher feierten in Gaststätten und Privat den Einzug der deutschen Fußball-Nationalmannschaft ins Viertelfinale der Europameisterschaft. Am darauffolgenden Sonntag regnete es morgens erst Bindfäden. Die Temperaturen sanken.

Doch am Nachmittag herrschte Erleichterung: Pünktlich zum Burgfest-Umzug waren die Straßen abgetrocknet und die Luft angenehm gekühlt. In samtener Gewandung ließ es sich wieder gut aushalten. Schwitzen wie am Tag der Schlüsselübergabe an Burgfräulein Jessica I. musste keiner mehr. Der Umzug lief planmäßig und sollte die Kurstädter beeindrucken. Das tat er auch. Über 30 Zugnummern boten Kurzweil unter einem trüben Himmel.

Schirmherr Alexander Fürst zu Stolberg-Roßla mischte sich am Sonntag zuerst unter die Teilnehmer, plauderte mit den Gewandeten und lief später mit Stadtverordnetenvorsteher Michael Hesse und Burgverein-Präsidentin Birgit Becker. Die Aufstellung erfolgte in der Schneidhainer und Kurmainzer Straße. Die Zugteilnehmer hatten sich für das 71. Burgfest kreativ gezeigt und erklärten unter anderem die Heimathistorie um Graf Ludwig zu Stolberg (1505 - 1574). Die Menschen jubelten am Straßenrand.

Burgfräulein Jessica I. wurde standesgemäß chauffiert. Die Hohen Burgfrauen mit Jessicas Vorgängerin Angelika I. zogen in edlen Roben vorbei. Angelikas Mutter, die Vorsitzende des Partnerschaftsvereins Königstein-Kórnik, Celestyna Orzechowsky, flanierte mit der Weißen Dame und den Kórniker Schützen über den Asphalt. Interesse erzeugte die kleine Orgel auf dem Wagen des evangelischen Kindergartens und der evangelischen Kinderkirche. Pfarrerin Katharina Stoodt-Neuschäfer und Kantor Carmenio Ferrulli scharrten mittelalterliche Handwerker um sich. Die Gruppe zog alle Register und spielte Orgelmusik. Dies erheiterte sogar die feinen Edelleute von Zugnummer 7. Die Burgapotheke stellte die Hochzeitsgesellschaft des Grafen Stolberg nach. Der letzte große Herrscher in Königstein heiratete Walburga, Gräfin zu Wied. In Frack und Zylinder mimte Apotheker Uwe-Bernd Rose einen feinen Edelmann. Er verteilte Rosen an die Zuschauer.

Die Doppelhochzeit von Ludwigs Töchtern Katharina und Anna war das Thema auf Wagen Nummer 11. Der Heimatverein Falkenstein erläuterte die Eheschließungen. Die älteste Tochter Katharina heiratete den letzten Grafen von Wehrheim, Michael III. Die jüngste Tochter, Anna zu Stolberg, ehelichte am 2. September 1566 Graf Ludwig III. von Löwenstein-Wertheim.

Die Singgemeinschaft 1860/1893 bereicherte die Szenerie musikalisch. Stimmgewaltig sang der Chor ein Ständchen und warb nebenbei am Straßenrand um neue Sänger für den Verein. „Wir kamen einst von Piemont und wollten weiter nach Lyon. Ach, im Beutel, da herrschte Leere,. . . “. Friedemann Loch spielte dazu auf seiner Gitarre.

Die Musik klang noch in den Ohren, als der Unimog der ehemaligen Fußballer des 1. FC Königstein heran ratterte. Im Hänger reisten die Fußballer nicht zum nächsten Europameisterschaftsspiel, sondern nach England. Dort war Ludwig als Berater von Königin Elisabeth I. tätig. Der Rat des Grafen war an den europäischen Höfen sehr gefragt.

Die Historische Festungsgarde des Königsteiner Narrenclubs „Die Plasterschisser“ beschützte die Edelleute im hinteren Teil des Umzugs. Familie Ute und Norbert Hees stellten Architekten und Landschaftsgärtner der Villa Rothschild und griffen so das Jubiläum des Grundgesetzes, das ja am 24. März 1949 in der Villa Rothschild angeschoben wurde, heraus. Das 100-jährige Jubiläum des Freibads interpretierte die DLRG-Ortsgruppe Königstein.

Am Nachmittag löste sich der Umzug am Burgberg auf. Gefeiert wurde aber noch auf der Burg. Mit viel Lokalhistorie und Erlebnissen, die lange in Erinnerung bleiben werden.

Quellenangabe: Taunus Zeitung vom 02.07.2024, Seite 14, Ester Fuchs

 

01. Juli  2024       

Ein buntes Bild aus eleganten Gewändern

KÖNIGSTEIN - Alles wie immer beim Burgfest? Nicht ganz: In Sachen Mode gibt es eine Abweichung und eine Überraschung

Es ist schwül und ganz schön heiß auf dem Rathausvorplatz. Das schwarze Kopfsteinpflaster gibt die aufgestaute Hitze des ganzen Tages ab, als Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko erscheint. Sie trifft letzte Absprachen mit Burgvereinspräsidentin Birgit Becker. Die neue Chefin im Rathaus empfängt der Tradition folgend das Burgfräulein des Burgfests. Die Stühle für die Gäste stehen in der prallen Sonne. Stadt und Burgpräsidium entscheiden spontan, die Sitzplätze weiter nach hinten zu tragen, dorthin, wo die Parkbäume zumindest etwas Schatten bieten.

Atelier ist ziemlich ausgedünnt

Danach startet die Zeremonie mit den Ansprachen. Jessica I. erhält als Burgfräulein 2024 den Schlüssel zur Burg und darf sich danach ins Goldene Buch der Stadt eintragen. So ist es der Brauch.

Der Schlüssel, ein großer, goldfarbener verschnörkelter Türöffner, wird auf einem roten Samtkissen herbeigetragen. Königstein hat auch 2024 eine wunderbare Hoheit, die mit Eleganz und Grazie das größte Heimatfest des Kurorts schmückt. „Wir danken dem Burgfräulein, dass es unsere Stadt über die Stadtgrenzen und sogar aufgrund unserer Partnerstädte über die Landesgrenzen hinaus präsentiert“, lobt Beatrice Schenk-Motzko.

„Es ist ein besonderer Tag“, stellt Birgit Becker fest. Die Präsidentin des Burgvereins dankt allen Vereinen, Kellerbetreibern, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadt, dem Deutschen Roten Kreuz, der Freiwilligen Feuerwehr, der Polizei, der Verkehrswacht, den Burgvereinsmitgliedern und Königsteinern. Auch den Spendern und Sponsoren dankt sie. Alles wie immer beim Burgfest? Nicht ganz. Die feierliche Zeremonie spielt diesmal nach teils neuen Noten. Jessica I. hat zwar wie alle Vorgängerinnen ihr Kleid nach ihren eigenen Wünschen nähen lassen dürfen. Aber: Es ist nicht aus Samt, wie sonst üblich, sondern aus weinrotem Taft mit silberfarbenen Einlegearbeiten am Dekolleté. Im Brustbereich ist eine große Stickerei zu erkennen: Ein zum Notenschlüssel gebogener Pfeil. Die Silberakzente im Gewand geben bereits erste Hinweise, Pfeil und Notenschlüssel verraten es: Das Kleid spielt auf die Hobbys der Hoheit an. Jessica ist Bogenschützin bei den Königsteiner Rittern und spielt bei der hiesigen Musik- und Showband („Mushoba“) Trompete. Deshalb bereichern den Empfang denn auch der Fanfarencorps und die vereinseigenen Tänzerinnen. Das Kleid greift in seiner Farbgebung die silbernen Instrumente und Pompoms der Tänzerinnen auf. Und noch mehr: Der Auftritt der Musiker ist ein Augenschmaus und Hörgenuss für Jung und Alt. Dass Jessica I. samt Geschwistern und Eltern zu den Königsteiner Rittern gehört, kommt ihr an dem Tag zugute. Viele Menschen in Gewandung mischen sich unters Publikum. Auch für die Bürgermeisterin ist der Tag besonders: Beatrice Schenk-Motzko begleitet erstmals als Chefin der Stadtverwaltung das Burgfest. Viele Jahre war es ihr Vorgänger Leonard Helm, der in mittelalterlicher Robe das Zeremoniell begleitete. Nun ist es eine Frau. „Sie sehen zauberhaft aus!“, loben die Hohen Burgfrauen Schenk-Motzko. Der Burgverein hält eine Überraschung bereit: Die Bürgermeisterin darf sich fürs nächste Jahr ein Kleid nähen lassen. Zudem schmückt Birgit Becker sie mit der Kette des Burgvereins; Schenk-Motzko trägt sie zu künftigen Burgfesten.

Das Nähatelier des Burgvereins leitet Stefanie Reul. Auch sie ist am Nachmittag unter den Gästen auszumachen. Ihre Kollegin Ingrid Haab sowie Almut Boller, Geschäftsführerin Hessischer Heilbäderverband, beäugen die Zeremonie. Reul schmunzelt zufrieden, denn das bunte Bild aus eleganten Gewändern gefällt ihr.

„Wir haben diesmal sehr, sehr viele Kleider ausleihen dürfen“, sagt Reul, und berichtet von einem „ausgedünnten Nähatelier.“

Kein Wunder: Der Umzug am Burgfestsonntag hat 34 Zugnummern. Männer, Frauen, Kinder, Jugendliche werden dann in mittelalterlicher Gewandung durch die Stadt ziehen (ein TZ-Bericht dazu folgt voraussichtlich am Dienstag).

Die zahlreich erschienen hohen Burgfrauen, die Königsteiner Lavendelkönigin der Städtepartnerschaft mit Le Cannet und die aus Kórnik (Polen) angereiste Weiße Dame gratulieren Jessica I. und ihrem Hofstaat. Die Präsidialrätin des Burgvereins, Ursula Althaus-Byrne, auch Hohe Burgfrau, präsentiert den Schlüssel und öffnet das Goldene Buch der Stadt. Jessica I. setzt ihre Signatur im feierlichen Rahmen.

Danach ziehen alle den Burgberg hinauf. Nach dem gelungenen Auftakt am Freitagabend beginnt der zweite Festtag vor malerischer Kulisse in historischem Gemäuer.

Quellenangabe: Taunus Zeitung vom 01.07.2024, Seite 17, Ester Fuchs

 

27. Juni 2024       

Burgfräulein Jessica I. erfüllt sich einen Kindheitstraum 

Ihr Gewand wird ein echter Hingucker sein und macht dem hoheitlichen Namen alle Ehre. Auch zum Treffen mit der TZ-Reporterin im Kurpark trägt die royale Hoheit ein elegantes spitzenbesetztes, Knie umspielendes Sommerkleid. Die bodenlange, weinrote Robe ist noch zu letzten Änderungen im Nähatelier des Burgvereins. Die Augen der jungen Dame leuchten, und das blonde Haar schimmert in der Sonne, als Jessica Dyhringer im Kurpark erscheint: Jessica I. ist Burgfräulein 2024.

In Vereinen und in Schneidhain verwurzelt

Als Hoheit mit vielen royalen Qualitäten überzeugte sie die Spitze des Burgvereins um Präsidentin Birgit Becker. Die Bürger hat Jessica ohnehin verzaubert. Verwurzelt ist sie in der Stadt, wuchs im Ortsteil Schneidhain auf und lebt mittlerweile in Königstein. Auf das am Freitag startende Burgfest blickt sie mit Vorfreude. „Es ist mir eine große Ehre, Burgfräulein sein zu dürfen“, sagt Jessica I. „Ein Kindheitstraum wird Wirklichkeit.“

Krone und Mantel, die Insignien der Macht, wurden ihr bereits im Januar feierlich zur Inthronisation im Haus der Begegnung überreicht. Die Aufgabe oblag dem ehemaligen Bürgermeister Leonhard Helm, der Ende Mai aus dem Amt geschieden ist. Am Burgfest-Wochenende wird Jessica I. Helms Nachfolgerin Beatrice Schenk-Motzko über die Burganlage führen. Das historische Bauwerk kennt die am 12. März 2002 in Frankfurt geborene Lieblichkeit äußerst gut. Seit ihrer Jugend ist sie in den örtlichen Vereinen aktiv, spielt seit der Grundschule im Fanfarencorps Mushoba Trompete und ist seit der Kindheit aktives Mitglied der Königsteiner Ritter. Dort lernte sie Bogenschießen. „Deshalb habe ich mir als mittelalterliches Wappen auch den zum Notenschlüssel geschwungenen Pfeil ausgedacht“, erklärt Jessica I. und verweist auf die Stickerei an ihrem Gewand.

Auch die Eltern und beide Brüder sind im Verein der Ritter engagiert. Jessica ist das mittlere Kind von Anke und Thomas Dyhringer. Der jüngere Bruder heißt Justin, der ältere Robin. Der 19-jährige Justin ist Junker im Gefolge des Burgfräuleins. „Meine Hofdame heißt Nina Lederer-Götz“, sagt Jessica. „Sie ist meine beste Freundin.“ Der zweite Junker heißt Niclas Happel. Unter einer Abordnung der Königsteiner Ritter und der Festungsgarde nahm die junge Frau als erstes Burgfräulein der Geschichte bereits im Januar auf dem Thron Platz. Sonst fand die Inthronisation immer am Burgfest statt. Diesmal durfte das Burgfräulein schon seit Jahresanfang Anlässen royalen Glanz geben. Beispielsweise besuchte sie mit ihrem Gefolge Königsteins polnische Partnerstadt Kórnik und das Oberurseler Brunnenfest. Sie lernte auf dem Hessischen Hoheitsempfang im Biebricher Schloss den Hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein kennen.

Nun eröffnet Jessica I. das 71. Burgfest und wird in die Historie der Burgstadt eingehen. Sie sei sich ihrer Pflichten bewusst und stelle sich den Aufgaben, die Stadt würdevoll in nah und fern zu präsentieren, sehr gerne. Heimatverbunden absolvierte sie ihre Ausbildung zur Veranstaltungs-Kauffrau im Haus der Begegnung. Nach der Ausbildung ging es beruflich erst nach Bad Homburg ins Gesundheitsamt. Heute arbeitet sie in der Personalvermittlung in Frankfurt. Das Burgfest als größtes Heimat- und Volksfest der Stadt halte Geschichte lebendig, stellt die Hoheit heraus.

Mitte Juni wurde das obligatorische Burgfestbuch vorgestellt: Das Burgfräulein ziert selbstverständlich den Umschlag. Das Buch liegt gegen Spende zur Mitnahme in den Königsteiner Geschäften aus und gibt Auskunft über die Programmplanung der Festtage. Es enthält aber auch lesenswerte Berichte und Geschichten zur informativen Unterhaltung. Für Jessica I. soll dieses Burgfest unvergesslich bleiben. „Ich freue mich besonders auf den Umzug. Wir haben uns mit meinem Wagen wirklich sehr viel Mühe gegeben“, macht sie neugierig. Auch die Aussicht auf das Feuerwerk lässt ihre großen Augen strahlen. In den Pailletten und Litzen des Gewandes werden die Farben der Raketen funkeln. Die von den Vereinen bewirteten Kellergewölbe möchte die Hoheit besuchen und dankt schon heute allen Helfern, den beteiligten Vereinen und allen Besuchern.

Empfang

Am Samstag, 29. Juni, empfängt Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko um 16 Uhr das Burgfräulein Jessica I. auf dem Vorplatz des Rathauses. Das Burgfräulein übernimmt den Schlüssel zur Burg und trägt sich ins Goldene Buch der Stadt ein. Anschließend zieht das Burgfräulein mit seinem Gefolge und den Mitgliedern des Burgvereins auf die Burg.

Das dreitägige Burgfest in Königstein beginnt am Freitag, 28. Juni, 18 Uhr, mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Immanuelkirche (Burgweg, Altstadt). Um 19 Uhr wird die Burg geöffnet. Gegen 22.30 Uhr startet das Feuerwerk. Am Samstag, 29. Juni, erfolgt die Schlüsselübergabe ans Burgfräulein auf dem Rathausplatz (siehe Bericht links). Um 17.30 Uhr startet das Abendprogramm auf der Burg.

Am Sonntag, 30. Juni, startet der große Festzug um 13.30 Uhr. Er führt durch die Altstadt und endet auf der Burg. Ab circa 13 Uhr beginnt die Aufstellung in der Schneidhainer Straße und der Kurmainzer Straße. Die Stadt rät dazu, „das Auto stehen zu lassen und den vielen tollen Gruppen beim Umzug zuzujubeln“. Sie rechnet damit, dass der Zug gegen 16 Uhr endet. Von 15.30 bis 18 Uhr ist Familiennachmittag auf der Burg. Um 18.30 Uhr startet dort das Abendprogramm.

„Feiern geht auch ohne Alkohol“ - so lautet das Motto des Jugendzentrums, das an seinem Stand kostenlos Wasser für die Jugendlichen ausgibt. Lediglich 50 Cent Pfand muss gezahlt werden. Freitag und Samstag von 19 bis 2 Uhr ist der Stand besetzt. Eine Fachkraft des Zentrums für Jugendberatung und Suchthilfe für den Hochtaunuskreis wird am Freitag bis circa 22 Uhr am Stand für die Jugendlichen ansprechbar sein.

„Rund um die Burgruine Königstein gibt es nur wenige Parkplätze“, betont die Stadtverwaltung. „Besser ist es, mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Abstellmöglichkeiten für Autos gibt es außerhalb der Innenstadt am Pater-Werenfried-Platz und am Taunusgymnasium.“

Am Freitag und Samstag kostet der Eintritt 14 Euro (Besucher bis zu ihrem 16. Geburtstag: 10 Euro). Am Sonntag sind es für Gäste über 12 Jahre 5 Euro (Kinder und gewandete Zugteilnehmer: Eintritt frei), ab 17 Uhr: 7 Euro. Ticketvorverkauf: Kur- und Stadtinformation (Hauptstraße 13a) oder unter www.burgverein-koenigstein.de im Internet. Tageskassen befinden sich auf dem Platz vor dem Rathaus in Königstein. efx

Zusatzbusse binden auch Nachbarorte ein

Vom Freitag, 28. Juni, bis Sonntag, 30. Juni, steht Königstein im Zeichen des Burgfestes. Den Mittelpunkt bilden die allabendlichen Partys auf der Burgruine mit Konzerten auf der Festwiese und abwechslungsreichem Unterhaltungsprogramm in den vielen Kellergewölben. Höhepunkte sind das Eröffnungsfeuerwerk am Freitagabend (22.30 Uhr) und der große Festumzug durch die Altstadt am Sonntagnachmittag (ab 13.30 Uhr). Der Verkehrsverband Hochtaunus (VHT) bietet in den Burgfest-Nächten zusätzliche Fahrten an, „damit die Feiernden sicher nach Hause kommen“, und zwar auf den Linien 80, 83 und 85. Diese Linien verbinden laut VHT Königstein mit Arnoldshain, Falkenstein, Glashütten, Kronberg, Mammolshain, Niederreifenberg, Oberems, Oberreifenberg, Ruppertshain, Schloßborn und Schmitten. „Sie sind in die Verbindungsauskunft des RMV eingearbeitet und werden an den Haltestellen ausgehängt.“

Der Umzug am Sonntag wirkt sich auf den Nahverkehr aus: Nachmittags kommt es zu Einschränkungen im Busverkehr in Königstein, einzelne Haltestellen entfallen. „Weitergehende Informationen werden in der Verbindungsauskunft eingepflegt“, versichert der VHT. red

Quellenangabe: Taunus Zeitung vom 27.06.2024, Seite 16

 

 

14.06.2024, KöWo   

Königstein (as) – Ein Feuerwerk erhellt den Königsteiner Nachthimmel über der Burg und Burgfräulein Jessica I. lächelt den Leser an. Mit diesem – im Grundton Grün gehaltenen – Titel kommt das Festbuch zum 71. Burgfest sehr ausdrucksstark daher und macht Lust und Laune auf Königsteins größtes und wohl auch beliebtestes Fest vom 28. bis 30. Juni. Am Montagabend wurde das 60 Seiten starke Din-A-5-Büchlein im Rahmen der Jahresmitgliederversammlung des Burgvereins im Haus der Begegnung präsentiert – ab sofort ist es in vielen Königsteiner (Traditions-)Geschäften und in der Kur- und Stadtinformation im Kurpark erhältlich. Und zwar – bemerkenswert für ein solch großes Programm – wie üblich kostenlos, aber die „ewig hungrigen blauen Sparschweine“, wie Burgvereins-Präsidentin Birgit Becker augenzwinkernd anmerkt, würden ebenfalls unübersehbar in der Nähe stehen.
Birgit Becker dankte im Zusammenhang mit der Präsentation insbesondere ihrer Vorgängerin Brigitte Oswald-Mazurek für redaktionelle und seelische Unterstützung bei Entstehen des Werks, ferner Bürgermeisterin Beatrice Schenk-Motzko und Schirmherr Alexander Fürst zu Stolberg-Roßla für ihre Grußworte, allen Autoren und Fotografen sowie dem Druckhaus Taunus, welches das Burgfestbuch erneut produziert hat. Und es ist einiges Informatives wie Lesenswertes darin zu finden, etwa eine Geschichte von Holger Friedel zur Reifenberger Fehde, eine Erinnerung an Ludwig zu Stolberg, Reichsgraf zu Königstein, zu dessen 450. Todestag (aus der Feder Oswald-Mazureks) oder auch eine launige Geschichte von Beate Großmann-Hofmann zu 100 Jahre Freibad. Mehr darf der interessierte Leser selbst entdecken, aber wie immer schlägt das Burgfestbuch auch einen großen Bogen von der Burg über die gesamte Stadt mit ihren drei Stadtteilen und beschäftigt sich mit Jubiläen und Zeitgeschehen. Selbstverständlich sind auch das Programm des Burgfestwochenendes und die Aufstellung des Festzugs – einer der Höhepunkte am Burgfestsonntag ab 13.30 Uhr mit insgesamt 34 Zugnummern – bereits genau beschrieben.
Aufruf zur Mithilfe

Während der Festablauf also schon en detail geplant ist, so dürfen für die Umsetzung auf und neben der Burg gerne noch freiwillige Helferinnen und Helfer dazukommen. „Wir sind für jeden dankbar“, sagte Birgit Becker offen. Jedes handwerkliche und organisatorische Talent könne in allen Arbeitsgruppen gut gebraucht werden, hofft sie auf Königsteinerinnen und Königsteiner, die sich noch kurzfristig beim Burgverein (zum Beispiel über Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.) melden.
Im kommenden Jahr, in dem bis zum nächsten Burgfest am dritten Augustwochenende fast 14 Monate Vorbereitungszeit sein werden, möchte der Burgverein wieder einen Festausschuss ins Leben rufen, um die Aufgaben auf mehr Schultern als nur auf das sechsköpfige Präsidium und die üblichen Helferinnen und Helfer wie die Hohen Burgfrauen oder die Ritter von Königstein zu verteilen.
Darüber hinaus war die Jahresmitgliederversammlung von den typischen Arbeitsthemen geprägt. Nachdem es zuletzt eine Außerordentliche Mitgliederversammlung im Januar 2023 zur Neuwahl des Präsidiums gegeben hatte, stellte Schatzmeister Franz Lingner die Abschlüsse von gleich zwei Jahren vor, die sich trotz leicht sinkender Mitgliederzahlen für den Burgverein recht positiv lesen.
So ist auch für das 70. Burgfest im Jahre 2023, das erste auf der Burg nach vier Jahren, mit einem vorläufigen Gewinn (die Gema-Gebühren wurden geschätzt) von knapp über 17.000 Euro zu rechnen. Dementsprechend wurde der Vorstand nach dem Kassenbericht von Emil Hees – der anschließend erneut in dieses Amt gewählt wurde – auch einstimmig entlastet. Auch die von Wolfgang Riedel programmierte neue Homepage ist unter der alten Adresse www.burgverein-koenigstein.de mittlerweile an den Start gegangen.
Auftritte der Burgfräulein

Präsidialrätin Ursula Althaus-Byrne berichtete noch ausführlich von den zahlreichen repräsentativen Aufgaben und Auftritten der beiden Burgfräulein Angelika I. (2020–23) und Jessica I., die erstmals bereits im Januar dieses Jahres statt erst am Burgfestfreitag feierlich im HdB inthronisiert wurde. Die 22-Jährige ist somit – etwa vom Empfang der Hohheiten beim Hessischen Ministerpräsidenten, vom Hessentagsumzug oder jüngst vom Fest der Weißen Dame in der Partnergemeinde Kórnik – bereits mit reichlich „royaler“ Erfahrung gesegnet und kann ihrem großen Auftritt beim Burgfest gelassener entgegenblicken als so manche Vorgängerin. Abschied nehmen musste der Verein vom zweiten Burgfräulein seiner Geschichte (1953), Gisela Bender, die im vergangenen Jahr noch ihr 70. Thronjubiläum feiern durfte und derer in einer Schweigeminute gedacht wurde.
Ein anderes Thema streifte Birgit Becker noch kurz: Gerne würde der Burgverein auch wieder am Königsteiner Weihnachtsmarkt teilnehmen, was im vergangenen Jahr durch die hohen Standmieten nicht möglich gewesen sei. „Aber wir müssen die Gegebenheiten abwarten“, sagte sie mit etwas Skepsis. Das wird auch die neue Bürgermeisterin vernommen haben, die im Publikum saß und bereits Mitglied im Burgverein geworden ist.